25 Jahre Bahnhof Felde
Am 5. November vor 25 Jahren feierte Felde die Reaktivierung der Bahnstation an der Strecke zwischen der Landeshauptstadt Kiel und der Kreisstadt Rendsburg, nachdem sie in den 80er Jahren stillgelegt worden war. Der 2000-Einwohner*innen-Ort direkt am Westensee ist mittlerweile von zwei Bahnverbindungen pro Stunde und Richtung angeschlossen. Seit der Reaktivierung am 5. November 2000 hat sich damit das Zugangebot nahezu verdoppelt von ehemals 44 Zügen am Tag auf heute 84 Züge pro Tag. Auch im Stationsumfeld hat sich eine Menge getan, wovon die Fahrgäste profitieren.
Dieses Jubiläum nahm NAH.SH-Bereichsleiter Jochen Schulz zum Anlass, gemeinsam mit dem stellvertretenden Felder Bürgermeister Eberhard Henning und Dirk Teubler, Leiter DB-Bahnhofsmanagement Schleswig-Holstein, zurück und auch nach vorn zu schauen.
NAH.SH-Bereichsleiter Jochen Schulz: „Die Reaktivierung der Bahnstation in Felde hat einen wichtigen Beitrag zur Sichtbarkeit des Schienenpersonennahverkehrs rund um Kiel geleistet. Wir freuen uns über die positive Weiterentwicklung des Bahnhofs selbst, der Anbindung und des Umfeldes. Beispiele wie diese sind ein großer Ansporn für unsere ausdauernde Arbeit an weiteren Reaktivierungsprojekten.“
DB-Bahnhofsmanager Dirk Teubler: „Der Zukunftsbahnhof Felde veranschaulicht eindrucksvoll, wie wir als Deutsche Bahn in Kooperation mit Kommunen in der Region Zugverkehr attraktiver gestalten – und dadurch im Sinne des Umweltschutzes mehr Menschen zum Bahnfahren bewegen. Von der jüngsten Modernisierung profitieren hier werktäglich rund 600 Fahrgäste, die nun deutlich komfortabler reisen.“
Vom Haltepunkt zum Mobilitätsknotenpunkt
Im Laufe der letzten 25 Jahre wurde die barrierefreie Station Felde zu einem umfassenden Mobilitätsknotenpunkt weiterentwickelt. Zum Betriebsstart mit einem Park+Ride-Parkplatz und einem Fahrradunterstand ausgestattet, kamen mit der steigenden Fahrgastnachfrage weitere Mobilitätselemente hinzu. Ein zusätzlicher Parkplatz auf der Nordseite entstand mit Landesförderung. 2020 eröffnete die Kommune ebenfalls mithilfe von Landesfördermitteln eine NAH.SH-Bike+Ride-Anlage mit 34 – teilweise abschließbaren – Fahrradstellplätzen. 2021 wurden die Busanschlüsse ins restliche Kreisgebiet verbessert und auf den Zugverkehr angepasst. Das bedeutet attraktive Verbindungen von und nach Westensee, Groß Vollstedt, Quarnbek und Landwehr. Seit 2024 ist der Bahnhof ans Bikesharingsystem der KielRegion „Sprottenflotte“ angeschlossen und verfügt über eine Fahrrad-Servicestation. Felde ist neben Mölln, Pön und Pönitz einer der ersten Zukunftsbahnhöfe in Schleswig-Holstein. Das heißt: Deutlich verbesserte Fahrgastinformation mit digitalen Monitoren auf den Bahnsteigen, energetische Beleuchtungsanlagen, großzügigerer Wetterschutz, bessere Zuwegungen, eine erhöhte Barrierefreiheit, neue Wartestelen zum Anlehnen und eine Handyladesäule mit Solarzellen.
Feldes Bürgermeister André Buttgereit hat Pläne für die Weiterentwicklung des Bahnhofes: „Die Reaktivierung unserer Bahnstation vor 25 Jahren war ein Meilenstein für die Entwicklung unserer Gemeinde. Sie hat nicht nur die Mobilität unserer Bürgerinnen und Bürger verbessert, sondern auch neue Impulse für den Wohnungsbau und die Lebensqualität in Felde gesetzt. Als Gemeinde wollen wir nun die Anbindung des Bahnhofs noch weiter verbessern, indem wir den vorhandenen Radweg zum Bahnhof, den Wiesenweg, im Rahmen des geplanten Radwegekonzeptes ausbauen.“
Ein Blick zurück
Zwischen 1981 und 1984 wurden alle Haltepunkte an der Strecke zwischen Rendsburg und Kiel stillgelegt und später auch zurückgebaut. Mit Einführung einer neuen Fahrzeuggeneration, der LINT-Diesel-Triebfahrzeuge, im Rahmen der ersten Verkehrsvertragsausschreibung wurde es möglich, wieder einen zusätzlichen Zwischenhalt zu realisieren. Denn: Die LINT beschleunigten viel schneller als die vorher eingesetzten Fahrzeuge der Baureihe 628. Die neue Reisegeschwindigkeit liegt bei 120 km/h. Nach nur kurzer Bauzeit unter Regie von DB Station und Service (heute DB InfraGO) und mit Fördermitteln des Landes, wurde Felde am 5. November 2000 zum neuen barrierefreien Zwischenhalt des RE 74 (Kiel – Husum). Die Fahrgastzahlen übertrafen schnell die Prognosen. Der Haltepunkt erschließt neben Felde auch zahlreiche andere Gemeinden im Umfeld.
2015 kommt zur Regionalexpresslinie RE 74 (Kiel – Husum) eine zweite Verbindung pro Stunde und Richtung hinzu. Durch den Ausbau der Strecke sorgt die neue Bahnlinie RB 75 (Kiel – Rendsburg) für die zusätzliche Anbindung an sechs neue Unterwegshalte: Kiel-Hassee CITTI-Park, Kiel-Russee, Melsdorf, Achterwehr, Bredenbek und Schülldorf. Felde wird vom Haltepunkt zum Bahnhof, da ein zweites Gleis und ein neuer Bahnsteig ergänzt werden. Fahrgäste können nun zwei Mal pro Stunde und Richtung einsteigen und sind in 12 Minuten in Kiel oder in 18 Minuten in Rendsburg. Die attraktiven Fahrzeiten, der leicht merkbare Halbstundentakt und die Bedienfrequenz täglich von 4 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts locken mehr Fahrgäste. Die Fahrgastzahl stieg von anfänglich 300 auf heute circa 600 Ein- und Aussteiger wochentags. Die für damalige Verhältnisse brandneuen spurtstarken Diesel-Triebzüge, die zur Reaktivierung fuhren, wurden 2024 kurz nach Start des Verkehrsvertrages mit der nordbahn abgelöst durch Akkuzüge der neuesten Generation. Diese bieten noch mehr Fahrgastkomfort und gleiten leise durch die Landschaft.
Bildunterschrift: Gratulationen zum 25-jährigen Stationsjubiläum erhalten Feldes Bürgermeister André Buttgereit (2. von links) und Feldes stellvertretender Bürgermeister Eberhard Henning (3. von links) von Jochen Schulz, Bereichsleiter Angebot, NAH.SH (rechts außen) und DB-Bahnhofsmanager Dirk Teubler (links außen).
Alle Informationen zum Nahverkehr im echten Norden gibt es unter: www.nah.sh