Erfolgreiche Neuausschreibung: vier Angebote für das Bahnnetz Mitte
Die DB Regio AG soll auch in Zukunft als Verkehrsunternehmen auf den Bahnlinien RE 7 Hamburg – Kiel/Flensburg/Tinglev und RE 70 Hamburg – Kiel unterwegs sein. Das laufende Vergabeverfahren für das Bahnnetz Mitte steht vor dem Abschluss. Nach dem Wirtschaftsausschuss hat heute auch der Finanzausschuss des Landtags Schleswig-Holstein der Vergabeempfehlung des Nahverkehrsverbundes für Schleswig-Holstein (NAH.SH GmbH) zugestimmt.
Das vorherige Vergabeverfahren für das Teillos Mitte wurde aufgehoben, da kein wirtschaftliches Angebot vorlag. Das neue Vergabeverfahren startete am 21. Mai 2025. Vier Bieter haben ein Angebot abgegeben. DB Regio überzeugte das Land und die NAH.SH mit dem besten und wirtschaftlichsten Angebot. Für das Land hat sich die Neuvergabe gelohnt: Jedes Jahr wird nun ein erheblicher Millionenbetrag eingespart.
Der neue Verkehrsvertrag soll ab Dezember 2027 für mindestens 12 Jahre gelten. Es sollen neue Züge des Typs Coradia Max mit verbesserter Barrierefreiheit und hohem Fahrgastkomfort eingesetzt werden, die das Land zuvor beim Fahrzeughersteller Alstom bestellt hat.
NAH.SH-Geschäftsführer Dr. Arne Beck: „Ich freue mich, dass wir mit dem neuen Vergabeverfahren ein wirtschaftliches Ergebnis erzielen konnten. Mit DB Regio haben wir weiter einen erfahrenen Partner an unserer Seite für zwei der am stärksten frequentierten Strecken des Landes.“
Wettbewerb trotz Herausforderungen
Die neue Vergabe fand unter schwierigen Voraussetzungen statt: Die vorherige Vergabe für das Teillos Mitte hatte kein wirtschaftliches Ergebnis erzielt. Es gingen nur zwei Angebote ein. Dies spiegelt den deutschlandweiten Trend mit einem Durchschnitt von 1,4 Bietern je Vergabeverfahren wider. Das Vergabeverfahren für das Los Mitte wurde daher aufgehoben. In Anbracht der verbleibenden Zeit bis zur Betriebsaufnahme musste trotz des offenen Nachprüfverfahren vor dem OLG schnell ein neues Verfahren aufgesetzt werden.
Trotz dieser Herausforderung konnten das Land Schleswig-Holstein und die NAH.SH das neue Vergabeverfahren innerhalb kürzester Zeit erfolgreich durchführen. Dieser Einsatz hat sich gelohnt: Das OLG Schleswig hat die Wirksamkeit der Aufhebung bestätigt. Durch den Neustart konnte die Zahl der Angebote im Wettbewerb auf vier verdoppelt werden. Das zeigt sich auch im wirtschaftlichen Ergebnis der Vergabe.
Hintergrund zum Verfahren:
Vor über dreieinhalb Jahren startete das Land Schleswig-Holstein die Suche nach einem Unternehmen, welches die Triebzüge für die Bahnetze Mitte und Süd-West liefert und für den Zeitraum von 30 Jahren wartet. Den Zuschlag dafür hat im Juli 2023 Alstom erhalten. Alstom liefert 42 neue Triebzüge des Typs Coradia Max. Die Züge werden durch die landeseigene ZUG.SH finanziert und den zukünftigen Verkehrsunternehmen zur Verfügung gestellt. Im August 2025 hat die NBE nordbahn Eisenbahngesellschaft mbH & Co. KG den Zuschlag für die Erbringung der Verkehrsleistung im Bahnnetz Süd-West erhalten. Der beabsichtigte Zuschlag auf das Angebot der DB Regio AG bildet nun den Abschluss der zusammenhängenden Vergabeverfahren.
Mehr zum Nahverkehr im echten Norden gibt’s unter www.nah.sh