25 Jahre Bahnstation Husby
Im November vor 25 Jahren feierte die Gemeinde Husby die Reaktivierung der Bahnstation an der Strecke zwischen Flensburg und der Landeshauptstadt Kiel, nachdem sie in den 80er Jahren stillgelegt worden war.
Der Ort mit etwa 2300 Einwohner*innen südöstlich von Flensburg profitiert damals wie heute von einer stündlichen Bahnverbindung pro Richtung. Das Jubiläum nahm NAH.SH-Bereichsleiter Jochen Schulz zum Anlass, gemeinsam mit dem Husbyer Bürgermeister Burkhard Gerling zurück und auch nach vorn zu schauen.
NAH.SH-Bereichsleiter Jochen Schulz: „Husby war eine der ersten von mehr als 35 Stationen, die in Schleswig-Holstein reaktiviert wurden seit der Regionalisierung des Nahverkehrs im Jahr 1995. Durch die neue Station wurde Mobilität im ländlichen Raum auch ohne Auto im Stundentakt von früh bis spät ermöglicht. Wir freuen uns, gemeinsam mit der Gemeinde diesen Meilenstein zu feiern – und blicken voller Zuversicht auf die nächsten 25 Jahre!“
Der Husbyer Bürgermeister Burkhard Gerling ergänzt: „Seit 25 Jahren ist der Halt Husby ein wichtiger Teil der Mobilität in der Region. Er verbindet Menschen, schafft Perspektiven und macht Bahnfahren im Alltag möglich. Ich freue mich sehr, dass die Station durch unsere Bemühungen als Gemeinde immer attraktiver für alle diejenigen geworden ist, die mit dem Fahrrad zur Bahn pendeln. Die Fahrradstraße, die wir heute zusätzlich einweihen, verbessert die Anbindung aus Hürup und Umgebung an den Bahnhalt. Im ADFC Bike+Ride-Test hat unser Bahnhof Bestnoten erhalten. Darauf sind wir sehr stolz.“
Gemeinsam mit der Gemeinde berieten NAH.SH und DB damals die neue Lage des Bahnsteiges für die Reaktivierung des Haltepunktes. Da das alte Empfangsgebäude sowie das angrenzende Grundstück bereits in Privateigentum übergegangen waren, konnte der Bahnhof nicht auf seinem ursprünglichen Platz reaktiviert werden. Die heutige Lage bietet ausreichend Platz für eine Buswendeschleife und Park+Ride-Plätze. Im Jahr 2021 ergänzte die Kommune den bestehenden Fahrradunterstand mit einer durch Landesmittel geförderten NAH.SH-Bike+Ride-Anlage mit 22 Stellplätzen.
Seit Februar 2019 gibt es im Amtsgebiet von Hürup das „DorfSHUTTLE“ - ein telefonisch bestellbarer Rufbus, mit dem Fahrgäste ins gesamte Amtsgebiet und bis nach Glücksburg mobil sein können – zusätzlich zum Linienbusverkehr. Linienbusverbindungen bestehen wochentags im Zweistundentakt vom Bahnhof Husby nach Hürup und Grundhof. Sie sind auf den Zugverkehr abgestimmt. Für 2026 sind Verbesserungen für den Betrieb des „DorfSHUTTLE“ durch den Kreis Schleswig-Flensburg geplant.
Seit 2022 brauchen Fahrgäste für die Fahrt nach Kiel leider länger aufgrund von Bauarbeiten an der Schleibrücke in Lindaunis. Seitdem halten an beiden Seiten der Brücke Züge. Der Umstieg erfolgt zu Fuß. Ab Herbst 2027 soll die neue Brücke in Lindaunis wieder von Zügen befahren werden können. Dann verringert sich die Fahrzeit von Husby nach Kiel wieder von einer Stunde und 38 Minuten auf die ursprüngliche Dauer: eine Stunde und 4 Minuten.
Ein Blick zurück
Zwischen 1981 und 1986 wurden viele Haltepunkte an der Strecke zwischen Kiel und Flensburg stillgelegt und später auch zurückgebaut. Mit Einführung einer neuen Fahrzeuggeneration, der LINT-Diesel-Triebfahrzeuge, im Rahmen der ersten Verkehrsvertragsausschreibung wurde es möglich, wieder einen zusätzlichen Zwischenhalt zu realisieren. Denn: Die LINT beschleunigten viel schneller als die vorher eingesetzten Fahrzeuge der Baureihe 628. Die neue Reisegeschwindigkeit liegt bei 120 km/h. Nach nur kurzer Bauzeit unter Regie von DB Station und Service (heute DB InfraGO) und mit Fördermitteln des Landes, wurde Husby am 5. November 2000 zum neuen barrierefreien Zwischenhalt der RE-Linie 72 (Kiel – Flensburg). Die Bedienfrequenz täglich von 4 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts locken mehr Fahrgäste. Die Fahrgastzahl stieg von anfänglich 120 im Jahr 2004 auf heute circa 150 Ein- und Aussteiger*innen.
Die für damalige Verhältnisse brandneuen spurtstarken Diesel-Triebzüge, die zur Reaktivierung fuhren, wurden im Sommer 2024 nach dem Start des Verkehrsvertrages mit der nordbahn abgelöst durch Akkuzüge der neuesten Generation. Diese bieten noch mehr Fahrgastkomfort und gleiten leise durch die Landschaft.