Die Nah.sh Fahrplan-auskunft
Akkuzug-Infrastruktir in Heide
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Oberleitungsinsel in Heide fertiggestellt

Innovative Infrastruktur ermöglicht an der Westküste bald erstmals den elektrischen Betrieb mit Akku-Zügen. Auch für die Barrierefreiheit bedeuten die Akkuzüge einen riesigen Sprung nach vorne. Bis Ende 2023 werden zwölf Bahnstationen modernisiert.

Bahn frei für den Klimaschutz: Der Bau von Oberleitungsinseln für Akku-Züge schreitet in Schleswig-Holstein weiter voran. Heute wurden die Arbeiten an der neuen Oberleitungsanlage in Heide abgeschlossen. Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte der DB für Hamburg und Schleswig-Holstein, begleitete gemeinsam mit dem Geschäftsführer der NAH.SH, Dr. Arne Beck, die Montage des letzten Bauteils an der Oberleitung. Das für die Stromspeisung notwendige Ladeunterwerk in Heide wird voraussichtlich im September angeschlossen.

Statt einer durchgängigen Elektrifizierung jedes Gleiskilometers werden auf Initiative des Landes mit der neuen Technologie nur noch kurze Streckenabschnitte oder einzelne Bahnhöfe elektrifiziert. Die Akku-Züge nutzen zukünftig das nur einige hundert Meter bis wenige Kilometer kurze Stück Oberleitung, um ihre Akkus für Fahrten in einem nicht elektrifizierten Abschnitt aufzuladen. Diese Form der kurzen Strecken-Elektrifizierung wird voraussichtlich ab Oktober 2023 zum ersten Mal auf der Strecke Kiel-Lübeck-Lüneburg in Betrieb gehen. Im Anschluss fahren die Verkehrsunternehmen dann sukzessive mit Akku-Zügen auf weiteren Strecken, darunter auch Neumünster-Heide-Büsum.

Künftig können so in Schleswig-Holstein mehr als zehn Millionen Kilometer Zugverkehr pro Jahr elektrisch gefahren werden, auf denen bislang Dieselzüge eingesetzt wurden. Die dieselfreien Strecken werden damit mehr als verdoppelt. Das spart rund zehn Millionen Liter Dieselkraftstoff pro Jahr.

Dr. Arne Beck, Geschäftsführer NAH.SH: „Wir freuen uns, dass mit dem Einsatz der neuen Akku-Züge viele Dieselzüge abgelöst werden können. Dies ist ein wichtiger Schritt für das Ziel Schleswig-Holsteins für einen vollständig klimaneutralen Schienenpersonennahverkehr bis 2030 und für die Fahrgäste ein nächster Schritt, um künftig noch komfortabler in unseren modernen Akku-Zügen reisen zu können.“

Im Auftrag des Landes und der Nahverkehrsgesellschaft NAH.SH errichtet die DB bis Ende 2023 in Heide, Husum und Tönning Oberleitungsinseln mit Ladeunterwerken, um den Bahnstrom einzuspeisen. Zudem elektrifiziert die DB zusätzliche Gleise im Bahnhof Bad Oldesloe; die Elektrifizierung mit Oberleitungsmasten am Bahnhof Büchen ist bereits fertiggestellt, Kiel folgt in Kürze. Auch die bestehenden Oberleitungen auf der Strecke Flensburg Richtung Kiel sowie zwischen Kiel und Kiel Hassee sollen erweitert werden. In Schleswig-Holstein wird dies mit dem Schienennahverkehrsprojekt „Akkunetz“ ermöglicht, das den Einsatz von 55 emissionsarmen Triebzügen und der dazu notwendigen Infrastruktur vorsieht.

Auch in weiteren Bundesländern sollen wie in Schleswig-Holstein Oberleitungsinseln im Nahverkehr zum Einsatz kommen, beispielsweise laufen Planungen im südlichen Rheinland-Pfalz oder in der Region Rhein-Ruhr.

Modernisierung und Barrierefreiheit von Verkehrsstationen:

Neben der klimafreundlichen Infrastruktur treibt die DB im Auftrag des Landes und der NAH.SH auch die Modernisierung von insgesamt zwölf Verkehrsstationen an der Westküste weiter voran. Nach Abschluss der Arbeiten werden dann nahezu 90 Prozent der Stationen an der Westküste barrierefrei sein. Im Herbst wird der Bahnhof Tönning umfassend erneuert, die Sanierung und Modernisierung weiterer Stationen ist in Planung. Noch in diesem Jahr werden barrierefrei ausgebaut:

• Zwischen Heide und Büsum: Tiebensee, Süderdeich, Reinsbüttel und Jarrenwisch (Arbeiten laufen bereits).
• Zwischen Husum und Bad St. Peter-Ording: Kating, Tating, Katharinenheerd, Sandwehle, St. Peter-Süd, Harblek und Witzwort.

Mehr Informationen zu den Akku-Zügen: https://akkuzug.nah.sh